WrestleMania - Steel Cage Challenge


von Seppatoni
12.01.2004

Hulk Hogan, Jack "The Snake" Roberts, Irvine R. Schyster (I.R.S.) oder auch Bret "The Hitman" Hart - alles klangvolle Namen aus der Vergangenheit der World Wrestling Federation, die sich damals mindestens ebenso großer Beliebtheit erfreute wie heutzutage. Und damals wie heute waren Games mit einer WWF-Lizenz ein Garant für ein erfolgreiches Spiel. Ob's auch mit der Qualität klappt? Schauen wir's uns mal an.

Zu Beginn dürft ihr euch erst einmal für einen der zahlreichen Spielmodi entscheiden. Neben dem normalen VS Modus und dem in einem Wrestlingspiel fast obligatorischen Tag Team Modus (2 gegen 2) könnt ihr auch an einem Championship-Tournament teilnehmen, sowohl im Einzel- wie auch im Tag Team Modus. Als zusätzliches "Schmankerl" hat Ljn noch den berühmt berüchtigten Käfig für die Steel Cage Matches spendiert, aus dem es kein Entrinnen gibt. Natürlich können alle Spielmodi entweder alleine oder auch wahlweise zu zweit mit- oder gegeneinander gespielt werden.

Habt ihr euch für einen Modus entscheiden können, steht als nächstes die Wahl des Wrestlers an. Ihr habt dabei die Auswahl zwischen insgesamt 10 Muskelpaketen, deren Namen heutigen Wrestlingfans wohl teilweise eher unbekannt vorkommen werden, damals jedoch für die Superstars schlechthin standen. Der Undertaker ist der einzige Wrestler des Spiels, der noch aktiv in der WWF zu sehen ist, alle anderen haben inzwischen die Wrestlingstiefel an den Nagel gehängt oder die Liga gewechselt. Spielerisch unterscheiden die Figuren leider nicht voneinander.

Nach der kurzen Einführung durch den Ringsprecher Howard Fink steht dem Kampf nichts mehr im Wege. Neben den ganz normalen Tritten und Schlägen beherrschen die Wrestler auch einige Spezialtechniken. So können nach einem Whip-In in die Seile Attacken wie Clotheslines oder Dropkicks ausgeführt werden. Passt ihr aber nicht gut auf, so kann durchaus auch mal der Gegner von eurem Schwung profitieren und mit einem gekonnten Powerslam kontern. Befindet ihr euch im Nahkampf, muss kräftig auf den Tasten getriggert werden. Je nach dem welche Knöpfe ihr gedrückt habt, führt der Kampfkoloss dann eine Attacke aus, sei dies jetzt ein Suplex oder auch nur ein Headbutt. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, die Ecken des Rings zu erklimmen und sich mit einer waghalsigen Attacke auf den Gegner zu stürzen. Kann der Kontrahent frühzeitig reagieren, werdet ihr euch nur selber Schaden zufügen.

Wer keine Lust hat, sich nur im Ring rumzuprügeln, kann sich auch nach draußen begeben und auf dem Boden weiterkloppen. In diesem Fall werdet ihr allerdings vom Ringrichter angezählt und müsst vor der 10 wieder zurück im Ring sein, ansonsten gilt das Match als verloren. Den normalen Sieg holt man sich, indem man die Schultern des Gegners für 3 Sekunden auf die Matte drückt. Doch bis es dazu kommt, muss dieser erst ziemlich weichgekloppt werden. Im Cage-Modus gibt es die zusätzliche Siegesmöglichkeit mit dem Erklimmen des Käfigs, wogegen sich die Gegner aber auch heftigst wehren. Damit der Kampf nicht in Nullkommanix vorbei ist, hat jeder Wrestler während des Kampfes einmal die Möglichkeit, seine Energie wieder komplett aufzufüllen. Der Schwierigkeitsgrad ist einstellbar und das Sppiel somit für jedermann zugänglich.

Grafisch gibt es an dem Spiel nichts auszusetzen. Die Animationen der Wrestler sind absolut flüssig und besitzen einen hohen Wiedererkennungswert. Sogar das Publikum verfügt über diverse Animationen. Auch an den Musikstücken gibt es nichts zu rütteln, denn die Einmarschmelodien der Muskelpakete sind ausgezeichnet auf den 8-Bitter übertragen worden. Während dem Kampf herrscht, bis auf die Publikumsgeräusche, schweigende Stille, nur die leider unpassenden Soundeffekte machen sich bemerkbar.

Die Steuerung wurde zwar einfach gehalten, aber trotzdem lassen sich einige Moves, vor allem aus dem Handgemenge heraus, nur sehr schwer ausführen und arten teilweise schon fast in ein Glücksspiel aus. Die zahlreichen Spielmodi halten den Spieler zwar eine Weile bei Laune, aufgrund der geringen Abwechslung und der Tatsache, dass die Wrestler keine Spezialattacken ausführen können, wird der Spielspass aber schnell geschmälert.

WWF Wrestlemania: Steel Cage Challenge ist sicherlich das beste Wrestlingspiel auf dem NES und wird den Wrestlingfans einige unterhaltsame Kämpfe bieten. Wer allerdings nicht all zu viel mit den amerikanischen Showkämpfen am Hut hat, der wird wohl aufgrund der Eintönigkeit schnell ein anderes Modul ins NES schieben wollen.


Wertung


6/10

Kommentare



Seppatoni
Als die WWF noch auf RTL 2 lief, war ich selbst ein eingefleischter Wrestlingfan und hab dieses Spiel gezockt, bis das NES glühte. Auch heute noch bringt das Modul dem geneigten Spieler ordentlich Fun, wirkt aber einfach etwas trocken im Vergleich zu traditionelleren Prügelspielen wie Double Dragon oder Mighty Final Fight. Würde ich das Spiel von früher her nicht kennen, würde es wahrscheinlich unbeachtet in der Ecke liegen. So ruft es wenigstens bei den Kämpfen alte Erinnerungen wieder wach...



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